Die Kelten im
Wandel der Zeit
Erfahre mehr über die Geschichte der Kelten in Baden-Württemberg: Wie lebten sie? Wie gestalteten sie ihre Umwelt? Welche ihrer Errungenschaften beeindrucken uns noch heute?

Kulturgeschichte
Die Kelten – im Herzen Europas
Wer waren die Menschen, die unser Land und ganz Mitteleuropa über 800 Jahre prägten und deren kulturelles Vermächtnis uns noch heute fasziniert?


Keltische Funde
Schatzkammer
Baden-Württemberg
Entdecke spannende Schätze des Keltenlandes. Von mystischen Skulpturen bis sagenumwobenen Goldschätzen – Baden-Württemberg ist eine Schatzkammer mit mehr als 35.000 km2.
































Welchen Schatz suchst du?

Zusatzinfo
Achsnagel
Heidengraben

Zusatzinfo
Heidelberger Kopf
Heidelberg

Zusatzinfo
Krieger von Hirschlanden
Hirschlanden

Zusatzinfo
Ring von Trichtingen
Trichtingen

Zusatzinfo
Prunkkeramik
Gomadingen

Zusatzinfo
Hirschfigur
Fellbach-Schmiden

Zusatzinfo
Goldmünze
Nagold

Zusatzinfo
Goldornat
Eberdingen-Hochdorf

Zusatzinfo
Stele von Holzgerlingen
Holzgerlingen

Zusatzinfo
Stele von Steinenbronn
Steinenbronn

Zusatzinfo
Trinkhorn
Kappel

Zusatzinfo
Hochhalsgefäß
Grabenstetten

Zusatzinfo
Trinkservice
Inzigkofen

Zusatzinfo
Gold-und Bernsteinschmuck
Heuneburg

Zusatzinfo
Bernsteincollier
Magdalenenberg

Zusatzinfo
Grabensemble
Sinsheim-Dühren

Zusatzinfo
Goldfunde
Stuttgart-Bad Cannstatt

Zusatzinfo
Helm
Rhein bei Mannheim

Zusatzinfo
Goldkugeln
Ditzingen-Schöckingen

Zusatzinfo
Grabensemble
Kleinaspergle

Zusatzinfo
Goldfunde
Ihringen-Gündlingen

Zusatzinfo
Maskenfibel
Oberwittighausen

Zusatzinfo
Stierköpfchen
Altenburg-Rheinau

Zusatzinfo
Prunkdolch
Kappel

Fact #01
Wusstest du, dass …
… man sich in keltischer Zeit scheiden lassen konnte? Das während der Ehe erwirtschaftete Vermögen wurde dann geteilt. Frauen wurde dabei auch ihre geleistete Arbeit angerechnet und sie bekamen ihre Mitgift zurück. Bei Ehrverletzungen erhielten sie außerdem ein Bußgeld.

Fact #02
Wusstest du, dass …
… es Orte in Baden-Württemberg gibt, deren Name bis in keltische Zeit zurückreicht? So lässt sich Zarten bei Freiburg über das mittelalterliche Zarduna bis auf das durch den antiken Geographen Ptolemaios überlieferte Tarodunum zurückführen. Der keltische Name von Breisach, Brisiaco beschreibt seine einstige Insellage in der Rheinebene sehr treffend. Denn brisinac bedeutet: „Ort an dem sich das Wasser bricht“.

Fact #03
Wusstest du, dass …
… die Kelten Experten in Sachen Seife waren? Beim Kochen von Efeu wird beispielsweise ein Element freigesetzt, das die Grundlage von Seife ist: Saponin. Dieses Efeuwasser eignete sich hervorragend zum Reinigen von Kleidung.

Fact #04
Wusstest du, dass …
… die frühkeltische Heuneburg im 6. Jahrhundert zwischen 3.500 und 5.000 Einwohner hatte? Im Vergleich dazu besaß das antike Athen, eines der Zentren der Antiken Welt, in dieser Zeit eine Bevölkerungszahl von 5.000 bis 10.000 Menschen.

Fact #05
Wusstest du, dass …
… das Gebiet, in dem Kelten, Gallier und Galater archäologisch, historisch oder sprachwissenschaftlich nachgewiesen sind, anhand der Namen berühmter Fußballvereinen veranschaulicht werden kann? Es reicht mit Celtic Glasgow in Schottland und Celta Vigo in Spanien bis in die Türkei mit Galatasaray Istanbul.

Fact #06
Wusstest du, dass …
… die in den Asterix-Comics augenzwinkernd beschriebene Angst der Kelten, dass ihnen „der Himmel auf den Kopf fallen“ könne, historisch überliefert ist? Keltische Gesandte prahlten vor Alexander dem Großen damit, sich vor nichts Anderem zu fürchten – und damit eigentlich vor gar nichts.

Fact #07
Wusstest du, dass …
… viele Worte und Begriffe in heutigen Sprachen keltische „Wurzeln“ haben? So lassen sich Amt, Beamter oder das französische ambassade auf die keltische Bezeichnung ambaktos zurückführen, was „Gefolgsmann“ oder „Bediensteter“ bedeutete.

Fact #08
Wusstest du, dass …
… der Halloweenbrauch entgegen der landläufigen Meinung nichts mit den antiken Kelten zu tun hat? Das Fest kam mit irischen, eine keltische Sprache sprechenden Einwanderern nach Nordamerika und von dort, stark verändert, zu uns. Ursprünglich wurde der Vorabend von „Allerheiligen“ in Irland übrigens am 22. Dezember und nicht am 31. Oktober gefeiert.

Fact #09
Wusstest du, dass …
… das bekannte „keltische Baumhoroskop“ die Erfindung einer Journalistin für die Zeitschrift „Marie Claire“ aus dem Jahr 1971 ist? Die 1984 veröffentlichte deutschsprachige Version beruft sich auf eine angeblich uralte, jedoch frei erfundene Texttradition. Ursprünglich hatte der Dichter Robert Graves frühmittelalterliche, irische Ogam-Zeichen willkürlich Baumarten zugeordnet.

Fact #10
Wusstest du, dass …
… die Kelten offenbar so „trinkfest“ waren, wie es antike Quellen beschreiben? Die Auswertung archäologischer Amphorenfunde und ihrer Füllmengen erlaubt den Schluss, dass allein im spätkeltischen Gallien jedes Jahr die statistische Menge von 7,5 Millionen Liter Wein konsumiert wurde, was der Menge des Bieres entspricht, die jährlich auf dem Münchner Oktoberfest ausgeschenkt wird.
776 V. CHR

Meilenstein / 776 V. CHR.
Die ersten Olympischen Spiele der Antike
Im Jahr 776 v. Chr. finden die ersten olympischen Spiele der Antike im heiligen Hain von Olympia auf der Halbinsel Peloponnes statt.

616 v. Chr.

Zentralgrab des „Magdalenenberg“
Der Magdalenenberg in Villingen-Schwenningen ist mit rund 100 Metern Durchmesser einer der größten keltischen Grabhügel Europas. Die 6 mal 8 Meter große hölzerne Grabkammer aus dem Jahr 616 vor Christus, gilt als größter frühkeltischer Holzfund Mitteleuropas.


um 600 v.Chr.

Bau der Lehmziegelmauer der Heuneburg
Ende des 7. Jh. v. Chr. entsteht durch die Besiedlung eines Burgbergs an der Donau die möglicherweise älteste Stadt nördlich der Alpen– die Heuneburg. Der Bau einer einzigartigen Befestigungsmauer aus Lehmziegeln bezeugt die Machtstellung und die weitreichenden Verbindungen dieser frühkeltischen Stadt.


um 600 v.Chr.

Meilenstein/ um 600 v. Chr.
Gründung Massalias (Marseille)
Zwischen 620 und 600 v. Chr. wird Massalia, das heutige Marseille, von Griechen aus dem kleinasiatischen Phokäa gegründet.

ab 600 v.Chr.

Höhensiedlung auf dem Ipf
Der Ipf, am Westrand des Nördlinger Ries, ist eines der beeindruckendsten archäologischen Geländedenkmäler in Baden-Württemberg. Sein heutiges Aussehen mit dem künstlichen Gipfelplateau und den monumentalen Wällen erhielt er im 6. und 5. Jahrhundert vor Christus.


583 v.Chr.

Prunkgrab der Bettelbühlnekropole
Zahlreiche Grabhügel umgeben die Heuneburg an der Donau. Hierunter auch das Prunkgrab der „Keltenfürstin“ mit seinen wertvollen Grabbeigaben wie Gold- und Bernsteinschmuck.


um 530 v.Chr.

Prunkgrab von Eberdingen-Hochdorf
Der Grabhügel hatte einst einen Durchmesser von 60 malx 10 Metern. In seinem Zentrum befand sich die aus Eichenstämmen gezimmerte Grabkammer. Bis heute ist das Grab mit seinen einzigartigen Beigaben eines der bedeutendsten Gräber der europäischen Vorgeschichte.


um 530 v.Chr.

Der Krieger von Hirschlanden
Rundplastisch und lebensgroß ausgearbeitete Statue aus grobkörnigem Stubensandstein. Sie zeigt einen nackten Krieger mit Rangabzeichen der Elite. Halsring, Dolch, Gürtel und Hut. Sie gilt als die jüngste ihrer Art nördlich der Alpen.


ab 500 v.Chr.

Höhensiedlung auf dem Heiligenberg
Der Heiligenberg bei Heidelberg zählt mit seinen mächtigen Befestigungswällen aus dem 5. und 4. Jahrhundert vor Christus zu den größten keltischen Befestigungsanlagen im südlichen Mitteleuropa. 150 Jahre lang war er politischer, religiöser und kultureller Mittelpunkt der Kelten am Unteren Neckar.


450 v. CHR.

Meilenstein / 450 v. CHR.
Herodot berichtet über Kelten in Mitteleuropa
Der antike Geschichtsschreiber Herodot berichtet darüber, dass die Keltoi Europas, jenseits von Gibraltar, siedeln würden.

um 420 v. Chr.

Prunkgrab des Kleinaspergle
Das Inventar des Prunkgrabes eines „Fürsten“ besteht unter anderem aus einer Bronzeschnabelkanne, einem etruskischen Weinmischgefäß, einem gerippten Eimer, Trinkhornbeschlägen mit Widderköpfen aus Gold, sowie griechischen Trinkschalen.


um 400 v.Chr.

Heidelberger Kopf
Das Ende des 19. Jahrhunderts gefundene Fragment eines Kopfes, dessen Kinnpartie fehlt, gehört zu einer Stele aus Buntsandstein. Große Augen, eine gerade Nase, eine Kappe mit Blattornamenten und eine Blattkrone bestimmen das Aussehen.


387 v.Chr.

Meilenstein / 387 v.Chr.
Kelten erobern Rom
Nach der siegreichen Schlacht an der Allia erobern keltische Stämme, geführt von ihrem König Brennus, die Stadt Rom bis auf das Kapitol und erzwingen eine enorme Lösegeldzahlung für ihren Abzug.

279 v.Chr. / 278 v.Chr.

Meilenstein / 279 v.Chr. / 278 v.Chr.
Kelten plündern Delphi und Galater überqueren den Hellespont
Im Jahr 279 v. Chr. wird das Heiligtum von Delphi durch Kelten geplündert. Ein Jahr später überschreiten keltische Söldner, nun Galater genannt, mit ihren Familien den Bosporus und lassen sich in Kleinasien nieder.

218–211 v.Chr.

Meilenstein / 218–211 v.Chr.
Kelten kämpfen im Zweiten Punischen Krieg mit Hannibal gegen Rom
Im Zweiten Punischen Krieg (218–211 v. Chr.) kämpfen die keltischen Stämme Oberitaliens als Verbündete Hannibals gegen Rom und stellen zeitweise fast die Hälfte seiner Truppen.

um 150 v.Chr.

Grab von Sinsheim-Dühren
Aus einem reich ausgestatteten Frauengrab stammen unter anderem qualitätvolle, farbige Glasarmringe und Perlen, Fibeln, gedrechselte Stücke aus Bernstein, sowie zwei Spiegel und bronzenes Tafelgeschirr aus Italien.


ab 150 v.Chr.

Errichtung von Oppida
Ab etwa 150 v. Chr. werden im ganzen Gebiet ländliche Anwesen (Viereckschanzen) und befestigte, stadtartige Großsiedlungen (Oppida) gegründet wie der Heidengraben, sowie die Anlagen bei Altenburg-Rheinau, Tarodounum/Zarten und in Finsterlohr. Bereits nach wenigen Generationen werden diese Orte aufgegeben.


125–118 v. Chr.

Meilenstein / 125–118 v. Chr.
Die „Gallia Narbonensis“ (Provence) wird römische Provinz
Zwischen 125 und 118 v. Chr. errichtet Rom die Provinz „Gallia Narbonensis“ (Provence) und weitet seinen Machtbereich bis an den Genfer See aus.

127 v. Chr.

Tierfiguren von Fellbach-Schmiden
Eine Viereckschanze in Fellbach-Schmiden barg in einem 20 Meter tiefen Brunnenschacht, der nach der Zerstörung der Anlage unter anderem mit Brandschutt und Erde aufgefüllt wurde, drei aus Eichenholz geschnitzte Tierfiguren, die bis heute einzigartig sind: zwei Ziegenböcke und ein im Sprung dargestellter Hirsch.


113–102 v.Chr.

Meilenstein / 113–102 v.Chr.
Einfälle der Kimbern und Teutonen
Zwischen 113 und 102 v. Chr. ziehen Kimbern, Teutonen und Ambronen plündernd bis nach Südfrankreich und Oberitalien, wo sie besiegt werden. Auch die keltischen Tiguriner sind an diesen Kriegszügen beteiligt.

58–52 v.Chr.

Meilenstein / 58–52 v.Chr.
Gallischer Krieg
Zwischen 58 und 52. v. Chr. erobert Cäsar Gallien. Unter Augustus wird das Gebiet schließlich in die Provinzen Aquitania, Lugdunensis und Belgica untergliedert.

um 50 v.Chr.

Silberring von Trichtingen
Der 7 Kilogramm schwere Silberring mit Stierkopfenden und massivem Eisenkern wird von einem Silberblech überzogen. Die Maße und Abnutzungsspuren weisen auf eine Funktion im Zusammenhang mit einem Kultbild hin.


15 v. Chr.

Meilenstein / 15 v. Chr.
Alpenfeldzüge unter Drusus und Tiberius
Drusus und Tiberius greifen im Sommer 15 v. Chr. in einem koordinierten Feldzug die in den Zentralalpen siedelnden Stämme der Raeter und der Vindeliker im Voralpengebiet an. Tiberius erreicht dabei die Donauquellen und den Bodensee.
