Herbertingen-Hundersingen
Die Heuneburg
Ein Handels- und Macht-Zentrum an der Donau.
Im 5. Jahrhundert vor Christus schrieb der griechische Schriftsteller Herodot: „Der Istros entspringt bei den Kelten und der Polis Pyrene und fließt mitten durch Europa“ und verweist damit möglicherweise auf die Heuneburg. Heute aber ist die Heuneburg ohne Zweifel einer der am besten erforschten „Fürstensitze“ aus frühkeltischer Zeit. Über 150 Jahre, vom späten 7. bis ins 5. Jahrhundert vor Christus, existierte auf dem Burgplateau über der Donau ein bedeutendes Siedlungs-, Handels- und Machtzentrum. Die durch eine Lehmziegelmauer befestigte Siedlung zeigt bereits mediterrane Einflüsse, während kostbare Importe wie Bernstein, Koralle sowie griechische und italische Keramik die weitreichenden Handelsbeziehungen bezeugen. Reich ausgestattete Grabstätten im Umland belegen eine wohlhabende Elite, die offenbar auf der Heuneburg ihren Sitz hatte. Hierzu zählt auch das Bettelbühlgrab, das bei seiner Entdeckung internationales Aufsehen erregte: Im Dezember 2010 wurde die gesamte Grabkammer eines „Fürstinnengrabes“ als tonnenschwerer Block geborgen.
Galerie
Der „Gold-und Bernsteinschmuck“
In dem aus der Bettelbühl-Nekropole geborgenen Kammergrab fand sich die luxuriöse Bestattung einer Frau mittleren Alters, der „Fürstin“. Unter den außerordentlich reichen Grabbeigaben befanden sich auch geometrisch verzierte Gold- und Bernsteinperlen. Um 583 v. Chr.
Fundstelle: Heuneburg, Lkr. Sigmaringen
Die Heuneburg und die Keltenkonzeption
Das im Jahr 2001 eröffnete Freilichtmuseum Heuneburg wird in den nächsten Jahren zu einer groß angelegten Kelten- und Naturerlebniswelt ausgebaut und um ein neues Besucherzentrum erweitert. Dieses Vorhaben bildete den Anlass für das Land Baden- Württemberg, im Rahmen der Keltenkonzeption an Keltenstätten im ganzen Land das keltische Erbe sichtbar zu machen.